Eiweißdrinks sind besonders bei Freizeitsportlern und Body Buildern sehr beliebt. Für das Muskelwachstum ist eine ausreichende Eiweißzufuhr wichtig. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Diäten, bei welchen die Einnahme von Eiweißdrinks empfohlen wird (vgl. unserem Beitrag zur Eiweißdiät).
Wissenschaftlich erwiesen ist, dass der Mensch täglich Proteine über die Nahrung zuführen sollte. Tatsächlich gibt es allerdings nur wenige Nahrungsmittel, die keine Proteine enthalten. Selbst Getreideprodukte wie Brot oder Nudeln enthalten Eiweiß. Empfohlen wird eine tägliche Proteinzufuhr von 1 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht bei Männern, bei Frauen etwas weniger. Bei einem Gewicht von 75 Kilogramm entspricht dies 75 Gramm Protein. Diese Menge kann über die normale Nahrung problemlos erreicht werden. Wer massiv trainiert und Muskeln aufbauen will, kann bis zu 2g pro Kilogramm Körpergewicht einkalkulieren; darüber hinausgehende Zufuhr ist im Konsens der Experten nicht empfehlenswert.
Für den Muskelaufbau sind Eiweissdrinks jedoch nicht unbedingt erforderlich. Wer zusätzlich Proteine konsumieren möchte, kann dies auch über natürliche Nahrungsmittel wie Quark, Fisch oder Fleisch erreichen.
Mögliche Risiken und Nebenwirkungen von Eiweissdrinks
Hochwertige Eiweißdrinks sind teuer; billige Shakepulver ziehen ihre Inhaltsstoffe jedoch häufig aus billigen Produkten der Nahrungsmittelindustrie wie Molkepulver oder Sojaeiweiß. Wer hin und wieder einen Eiweißdrink konsumiert, muss sicher keine Nebenwirkungen befürchten.
Bei regelmäßigem Konsum von Eiweißdrinks über einen längeren Zeitraum kann es jedoch zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommen. Grundsätzlich wird eine dauerhaft hohe Eiweißzufuhr, die deutlich über den empfohlenen Verzehrmengen liegt, von vielen Ärzten und Wissenschaftlern als bedenklich eingestuft. Dabei spielt es jedoch keine Rolle, ob das Eiweiß aus der normalen Nahrung stammt oder aus Eiweißdrinks. Da diese jedoch Proteine in sehr hoher Konzentration enthalten, ist eine Überdosierung leichter möglich.
Dauerhaft kann es zu Nierenschäden kommen – wenn man nicht genug trinkt, d.h. sonstige Flüssigkeit zu sich nimmt. Bei hoher Eiweißzufuhr wird die Niere stark belastet, was besonders bei bestehenden Nierenschäden gefährlich werden kann. In einigen Studien wurden erhöhte Harnsäurewerte bei hoher Eiweißzufuhr gemessen, die sich begünstigend auf zahlreiche Erkrankungen wie Gicht oder Rheuma auswirken können. Bei hohem Eiweißkonsum kann es zudem zu einem vermehrten Calciumverlust über den Urin kommen, was sich langfristig negativ auf die Knochengesundheit auswirkt.
Eine unmittelbare Nebenwirkung von Eiweißdrinks kann mehr oder weniger starke Verstopfung sein. Bei Menschen, die sich während einer Diät fast ausschließlich von Eiweißdrinks ernährt haben, ist es in Einzelfällen zu lebensbedrohlichen Komplikationen gekommen, wie einem Darmverschluss durch Verstopfung und einem Herzstillstand oder Herzrhythmusstörungen auf Grund von Kaliummangel. Diese Risiken und Gefahren bestehen allerdings insgesamt nur bei sehr exzessivem Verzehr von Proteinshakes (siehe Protein Drinks Nachteile), und wenn man sonst kaum etwas Gescheites dazu isst und trinkt. In „Maßen“ bzw. einer bewussten Dosierung können Eiweißdrinks jedoch schon zielführend sein, um Muskeln aufzubauen und (Fett) abzunehmen.