Unter Klitorishypertrophie versteht der Arzt eine Vergrößerung der Klitoris, die verschiedene Ursachen haben kann.
Meistens tritt die Vergrößerung der Klitoris bei kleinen Mädchen infolge von hormonellen Störungen auf. Bei der Nebennierenhyperplasie, einer hormonellen Störung wie auch dem sogenannten Pseudohermaphroditismus kommt es zu einer Vergrößerung der weiblichen Klitoris, des Kitzlers, die das Geschlechtsteil wie einen kleinen Penis aussehen lässt. In wenigen Fällen bilden sich eine männliche Behaarung bis hin zur Entwicklung eines regelrechten Phallus. Diese Störung geht meist auf die frühe Schwangerschaft der Mutter zurück, wenn eine Enzymstörung beim Kind vorliegt, die zu einem Überfluss männlicher Hormone führt. Geschieht die Reaktion vor der 14. Schwangerschaftswoche kann es zu einem ausgeprägten Hermaphroditismus mit hodenartigen Schamlippen und einer penisähnlichen Klitoris kommen. Diese krankhafte Veränderung ist für das betroffene Mädchen sehr unangenehm und muss später operativ, möglicherweise auch ergänzend hormonell, behandelt werden.
Eine Vergrößerung der Klitoris ist allerdings auch durch mechanische Reizungen des Kitzlers möglich, wenn Mädchen eine Blaseninfektion haben und durch Reiben die äußeren Geschlechtsteile reizen, weil die Entzündung mit starkem Juckreiz und Schmerzen verbunden ist.
Eine weitere Form wird durch androgen wirkende Tumoren im Bereich der Eierstöcke ausgelöst wie das Cushing-Syndrom oder Gonadendysgenesie. Beim Turnersyndrom handelt es sich um eine genetisch bedingte Erkrankung, die zu einer Vermännlichung der Geschlechtsorgane bei Frauen führt. Ähnliche Auswirkungen hat auch die Neurofibromatose, eine nicht hormonell bedingte Erbkrankheit.
Heutzutage sind auf jeden Fall große Erleichterungen bei all diesen Erkrankungen durch Eingriffe der plastischen Chirurgie möglich, die den Betroffenen ein normales Geschlechtsleben ermöglichen und die psychische Belastung durch eine Normalisierung der Klitoris positiv beeinflussen können. Am wichtigsten ist in all diesen Fällen das frühe Erkennen, Diagnostizieren und Behandeln der krankhaften Veränderung. Eltern sollten bei Mädchen auf diese Einzelheiten unbedingt achten.