Unter dem Begriff amyotrophische Lateralsklerose – kurz auch ALS genannt – beschreibt der Mediziner eine chronisch-degenerative Erkrankung, die das zentrale Nervensystem betrifft. Zu dieser Erkrankung des Nervensystems tritt des Weiteren eine Atrophie (Gewebsschwund) der Skelettmuskulatur auf.
Ursachen und Symptome von ALS
Weshalb die amyotrophische Lateralsklerose (kurz: ALS) auftritt, ist noch ungeklärt. Mediziner gehen von verschiedenen Ursachen aus. So gibt es die Möglichkeit mittels einer Autoimmunerkrankung oder Viruserkrankung an ALS zu erkranken; andererseits besteht auch der Verdacht durch genetische Veränderungen (Mutationen im Gen SOD1 oder auch TDP-43).
ALS ist bislang eine sehr selten auftretende Krankheit. Pro 100.000 Menschen erkranken pro Jahr rund ein bis drei Menschen an ALS. Die Prävalenz liegt daher bei rund drei bis acht Personen pro 100.000 Menschen. Die Statistik zeigt, dass vor allem Männer häufiger betroffen sind. Das Geschlechterverhältnis liegt bei 1,5 zu 1.
Durchschnittlich erkranken die Personen zwischen dem 50. Lebensjahr und 70. Lebensjahr. In seltenen Fällen tritt ALS zwischen dem 25. Lebensjahr und 35. Lebensjahr auf. Die Statistik zeigt jedoch auch, dass vor allem Fußballer häufig von ALS betroffen sind. Eine Studie der Pavia Universität ergab, dass vor allem Fußballprofis ein deutlich erhöhtes Risiko haben an ALS zu erkranken als andere Personen.
Amyotrophe Lateralsklerose ist nicht heilbar
In erster Line ist ALS für eine fortschreitende und irreversible Schädigung der Nervenzellen verantwortlich. Vor allem greift ALS die Nervenzellen für die Muskelbewegung an.
Da ALS eine nicht zu stoppende Erkrankung darstellt, erleidet der Patient eine deutliche Verschlechterung nach der Erkrankung. Somit klagt er über Muskelschwäche – Lähmung, sowie weitgehend über Muskelschwund – Amyotrophie.
Ebenfalls beklagen die Patienten Muskeltonus-Spastik und weisen mit der Zeit Gangstörungen, Sprechstörungen sowie auch Schluckstörungen auf. Des Weiteren nimmt die Koordination ab – die erkrankte Person wird immer schwächer und erleidet immer mehr Einschränkungen im täglichen Leben.
ALS ist nicht heilbar. Primär versucht der Mediziner mittels der Therapie die Symptome zu lindern. Die Diagnose beschreibt eine Überlebensdauer von rund drei bis fünf Jahren. Oftmals erkrankt der Patient an einer Lungenentzündung, die grundsätzlich für den Tod verantwortlich ist.
Die Entwicklung der Krankheit
Die Amyotrophe Lateralsklerose ist in ihrer Ausprägung relativ variabel. Vor allem zu Beginn der Krankheit – somit im Anfangsstudium – sind die Symptome der Krankheit relativ schwach. Die ersten Symptome sind etwaige Ausfallserscheinungen der Muskulatur, sodass viele Personen gar nicht daran denken, deswegen ärztlichen Rat einzuholen. Die Symptomatik verstärkt sich jedoch. So klagt der Patient über spastische und auch atrophische Lähmungen der Muskulatur. Die Lokalisation ist unterschiedlich. So kann etwa eine Funktionseinschränkung im Bereich der unteren Extremitäten herrschen, jedoch aber auch im oberen Bereich auftreten.
Die spastischen Lähmungen bei ALS sind oftmals ein Grund, weshalb der Patient einen Arzt aufsucht. Je nach Lokalisation wird die Schädigung intensiver und bleibende Schäden bleiben zurück. Patienten weisen ebenfalls ein verlangsamtes Gangbild auf, sind relativ ungeschickt im Umgang mit ihren Händen und weisen auch Schluck- wie Sprechstörungen auf.
Ebenfalls klagen viele Patienten über die Kieferklemme (Trismus). Weitere Schädigungen bedeuten gleichzeitig auch einen Abbau der Muskulatur. Somit beklagt der Patient immer wieder Muskelschwäche und erlebt des Weiteren auch äußerst schmerzhafte Muskelkrämpfe.
Therapieformen bei ALS
ALS ist nicht heilbar – die Therapie und Behandlung stützt sich in erster Linie auf die Behandlung der Symptome. Die Behandlung erfolgt im Regelfall aus einem Team von Ergotherapeuten, Gesundheitspflegern sowie Krankenpflegern, Logopäden sowie Orthopäden und auch Physiotherapeuten und Neurologen wie Pneumologen. Ebenfalls erfolgt eine Behandlung durch einen Psychologen und auch durch den behandelnden Hausarzt. Inzwischen gibt es einige auf die therapeutische Betreuung spezialisierte Anbieter, siehe z.B. die ALS-Behandlung auf Gut Retzen.
In erster Linie umfasst die Behandlung die medikamentöse Therapie mit Riluzol zur Bekämpfung der Krankheitsmechanismen. Andererseits orientiert sich die Therapie an der Bekämpfung und Linderung der Symptome der amyotrophen Lateralsklerose.
Die neuroprotektive Therapie erfolgt mit Riluzol und soll die Zerstörung weiterer mechanischer Nervenzellen stoppen. Studien zeigen, dass durch die Gabe von Riluzol die Lebenserwartung gesteigert wird. Die Verlängerung beträgt im Idealfall rund drei Monate. Ebenfalls bleiben die Patienten durch die Gabe von Riluzol länger im Anfangsstadium der Krankheit.
Ein Voranschreiten von ALS kann durch die Gabe von Riluzol nicht gestoppt werden. Bei der symptomatischen Therapie versuchen die Mediziner etwaige Beschwerden sowie auftretende Komplikationen direkt zu behandeln. In erster Linie behandelt das Team diverse Schluckstörungen sowie auch Sprechstörungen und versucht die Krämpfe der Muskulatur zu behandeln. Ebenfalls sorgt ein Psychologe für die Behandlung der Depressionen des Patienten.